31 Dezember, 2007

Jetzt ist aber gut mit Vattenfall

Leider kann ich den Vorgang Vattenfall noch nicht abschließen, denn es folgt der 3. Akt des Stücks "Unternehmensmanagement für Anfänger".

Es hört sich an wie aus dem (negativ) Lehrbuch für Manager, denn nachdem
  1. die Kunden mit überzogenen Preiserhöhungen über den Tisch gezogen wurden
  2. das Vertuschen von Störfällen im AKW nicht funktioniert hat
  3. werden nun wahrscheinlich Mitarbeiter entlassen
Also, gehen Sie zurück auf Los und ziehen sich nicht 4000€ ein.

14 Dezember, 2007

Vattenfall die 2.


Zunächst muss ich erst einmal meinen letzten Beitrag korrigieren; denn Vattenfall hat nicht, wie ich geschrieben habe 200.000 Kunden verloren, nein es waren dann doch schon 250.000 Kunden.


Damit ich hier nicht nur rumnörgel, will ich natürlich auch gute Nachrichten entsprechend würdigen. Bietet sich doch auch dafür Vattenfall an; denn ich finde es wirklich super toll von dieser Firma, dass sie wenigsten für jeden verloren Kunden "Unter den Linden" in Berlin ein Lämpchen angezündet hat!

25 November, 2007

Watt en fall

Die unmittelbar bevorstehende Ablösung des Vattenfall Deutschland Chefs H. Cramer scheint nur noch eine Frage der Zeit (oder wann der Nachfolger bestimmt wird) zu sein.

Es stimmt positiv, dass es in der Energiewirtschaft scheinbar doch Konsequenzen hat, wenn man es als Manager "schafft" die eigenen Kunden in großer Anzahl zu vertreiben. Ein Kundenverlust von 200.000 ist schon eine "reife" Leistung, für die H. Cramer, der zuvor bei Vattenfall Vorstand für den Vertrieb, wahrscheinlich nahm er das wörtlich, war, voll die Verantwortung trägt.

Es ist eigentlich interessant, dass die Energiewirtschaft nun haargenau die gleichen Fehler wie z. B. die Banken macht. Wir erinnern uns; Anfang 2000 meinte die Deutsche Bank ja auch, sie könne auf den gemeinen Privatkunden verzichten und sich ausschließlich dem profitableren Investment Banking, Merger & Acquisitions und den vermögenden Privatkunden widmen. Alle anderen Kunden wurden in die Bank24 abgeschoben. Es dauerte 2 Jahre, dann sah die Deutsche Bank ihre Fehler ein und machte die ganze Aktion rückgängig. Mir sind keine Zahlen bekannt, was dieser Ausflug in die Kundenignoranz gekostet hat, aber er dürfte sicherlich im X Mrd. € Bereich liegen.

Als "verspätete" Branche ist nun die Energiewirtschaft, zumindest die großen 4 (RWE, E.ON, EnBW und Vattenfall) genau dabei diese Fehler exakt nachzuholen und den eigenen Kundenbestand mit Missachtung zu behandeln. Es bleibt spannend wie es weitergeht. Ein ist jedoch sicher: Es ist bestimmt kein Fehler über ein Investment z. B. in Nuon nachzudenken. Denn die Jungs aus Holland mit ihrem "lekker" Strom sind dabei, sich als alternativer Energielieferant zu etablieren.

21 November, 2007

Meldungen aus dem Servicewunderland



Nein, keine Sorge ich schreibe nichts über die Bahn (hat streikbedingt ja so wie so Schonpause) und auch nichts über die Energieversorger, deren Bestreben es ja ist, Umsatzsteigerungen ohne Privatkunden zu erzielen. Nein, ich war im Urlaub, und zwar im Servicewunderland USA.


So gehört es ja längst zum Allgemeinwissen, dass man als Kunde in amerikanischen Supermärkten nichts mit dem Einpacken der Ware zu tun hat. Man wird dort sogar gefragt, ob die Ware in Plastik- oder Papiertüten eingepackt werden soll. Das man sich dann auch gern den Einkaufswagen vom Personal bis zum Auto bringen lassen kann, (ausdrücklich soll der Kunde für diesen Service kein Trinkgeld geben "No tipping please") ist ebenfalls Standard. Überrascht war ich aber doch, als ich im Publix Supermarkt von Fort Myers Beach zur Kasse gehen wollte und von einem Kassierer, der nicht zu tun hatte und deshalb vor seiner Kasse stand und auf Kunden wartete, mir zuwinkte und mich freundlich zu seiner Kasse bat. Wow, das ist mir in meinem ganzen Leben noch nie passiert!


Ach übrigens, natürlich muss man im Servicewunderland auch keine Geldstücke in den Einkaufswagen werfen, sondern kann sich den Wagen ohne Probleme nehmen und auch dann auf dem Parkplatz stehen lassen.


Warum können eigentlich die Einzelhändler in Deutschland ihren Kunden nicht dieses Serviceniveau bieten?

04 Oktober, 2007

Warum ist nicht immer Tag der Deutschen Einheit?

Gestern beim verregneten Feiertag gab es einen Lichtblick; das Radioprogramm des WDR 2! Kenner wunderten sich, tat sich WDR 2 bislang nicht unbedingt als besonders zuhöreraffin mit seiner Musikgestaltung hervor. Meine ersten Vermutungen jedoch:

  • Den Moderatoren wurde morgens ein Mittel, das eindeutig unter das Betäubungsmittelgesetzt fällt, verabreicht
  • Die neuen WDR Intendantin hatte erfolgreich ein Seminar zum Thema "Wie setzte ich die musikalischen Zuhörerwünsche um" besucht

erwiesen sich als falsche, denn der WDR hatte eine Aktion laufen, wo die Zuhörer die 200 besten Topp Alben der Popgeschichte wählen konnten, und nun kommt der Hammer: wo dann auch diese Stücke am 3.10. im Laufe des gesamten Tages gespielt wurden. http://www.wdr.de/radio/wdr2/sonderdetail/407804.phtml

So kam es, dass u. a. "In-A-Gadda-Da-Vida" von Iron Butterfly (Platz 101) in der über 17 minütigen Originalfassung zu hören war. Ein Erlebnis von dem ich nicht zu träumen wagte.

Also, weiter so WDR, es geht doch mit den Zuhörerwünschen!

20 September, 2007

Ist der Einsatz von Web 2.0 Technologien für das Tagesgeschäft von Betriebsräten nützlich?

(Arbeitstitel)

Vorbemerkung: Zusammen mit einem guten Freund von mir, der als Referent an der IGBCE Schule in Haltern tätig ist, werden wir die o. g. Fragestellung für einen Artikel, der in der AIB erscheinen soll, bearbeiten. Es liegt dann natürlich nahe, nicht nur über diese neuen technologischen Möglichkeiten zu schreiben, sondern sie auch für die Erstellung dieser Arbeit zu nutzen, um vorab schon Reaktionen von der Zielgruppe zu bekommen und damit die Qualität unserer Anstrengung zu verbessern.

Hier folgt nun unsere Feingliederung:

Teil 1. Gesetzliche und formale Vorgaben

  • Was bedeuten Informationen und Wissen für die BR?
  • Wie ist die Informationsverteilung innerhalb des BR vom Gesetzgeber geregelt? Und was sagen Gerichte und Arbeitgeber dazu.
  • Nebenfrage: Wie kann eigentlich das Spezialwissen von langjährigen Betriebsräten, die nun ausscheiden, bewahrt und genutzt werden?
  • Betrachtung von der Vergangenheit her; was war eigentliche die Motivation von BR in den 80er und 90er Jahren dann PCs für ihre Arbeit zu nutzen? Und wie hat sich diese Motivation dann mit dem Aufkommen von Internetzugängen geändert?
  • Kann man sich mit dem Erreichten zufrieden geben, wenn sich in der Nutzung seit Ende der 90er Jahre nichts grundlegend geändert hat? Wo liegt der Nutzen einer zeitgerechten Informationsverarbeitung für BR? Beispiel einer Betriebsaufteilung –Ausgründung.
  • Wie gehen BR mit dem Spannungsfeld lokal gewählt und letztlich globale Verantwortung (in deutschen Unternehmen) um? Kann die Technik den lokalen BR den Blick für Probleme von außerhalb (global) öffnen?
  • Wie sind z. B. das Wissen von alten Protokollen, Verträgen, Betriebsvereinbarungen für die Umsetzung von BR Forderungen nützlich?
  • Gibt es ein Selbstverständnis von BR als Servicedienstleister für die Mitarbeiter und kann Technik dabei helfen? Per Definition ist der BR Arbeitsplatz ein sogenannter Knowledge worker Arbeitsplatz; werden die BR diesem Anspruch gerecht.
  • Wie kann die individuelle Arbeitsweise der BR mehr zielorientiert und prioritätengesteuert ablaufen ohne "Fremdbestimmung" durch die Technik zu bekommen? Lassen sich Termin- und Ressourcenverwaltung für die BR Arbeit nutzen?
  • Wie läuft die Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften z. B. bei Kampagnen, gibt es ein System der Rückmeldungen?


 

Teil 2.
Darstellung der Web 2.0 Technologien

Begriffsbestimmung und Arbeitsweise von Web 2.0 (Zitat von O`Rilley)

Darstellung der zentralen Arbeitsweise von RSS

Wie können diese Plattformen für BR von Nutzen sein?

Tabelle mit Bewertung für den praktischen Nutzen für die tägliche BR-Arbeit der einzelnen Dienste


 

Teil 3.
Wie unterstützen die Gewerkschaften/ Stiftungen und Behörden, die für BR relevant sind diese Technologien?

Darstellung einer Tabelle mit den entsprechenden Ergebnissen

(Diese Auswertung habe ich bereits durchgeführt, um das Ergebnis vorwegzunehmen, es sieht sehr verhalten aus, wie die Gewerkschaften von diesen Technologien/Plattformen Gebrauch machen)

    
 

Teil 4.
Aufbau eines persönlichen Informationsportals für die tägliche BR Arbeit


 

Teil 5.
Fazit Ausblick


 

12 September, 2007

Aus RAG wird Evonik Industries

Gerade kam die Nachricht aus dem Radio. Die lange und 20 Mio. € teure Suche nach einem neuen Firmennamen hat ein Ende: das Ergebnis Evonik Industries. Sicherlich eine gute Entscheidung, denn RAG ist sowohl im Deutschen (ruhige Arbeit gefunden) als auch in Englisch rag (Fetzen, Lumpen Lappen) nicht ein besonders positiv besetzter Begriff.

Habe gleich mit einem guten Freund, der Bretone ist, telefoniert und um seine Meinung gebeten. Er hat jedoch gleich meine Begeisterung gedämpft; bedeutet doch Evonik auf bretonisch die Verniedlichung von Eva also "Evchen". Vielleicht hätte der promovierte Sprachwissenschaftler und RAG, Verzeihung Evonik Chef, Herr Dr. Müller doch jemanden, der sich auskennt, fragen sollen.

Übrigens besonders spaßig wird sich "Evchen" auf den Trikots des BVB`s ausmachen!

20 August, 2007

„360-Grad“ Bauchnabelschau bei der Deutschen Telekom

Am 18.8. war in der Welt ein sehr interessantes Interview mit H. Thomas Sattelberger, dem Personalvorstand der Deutschen Telekom zu lesen. Der Titel war vielsagend "Die Treppe wird von oben nach unten geputzt" http://www.welt.de/welt_print/article1115642/Die_Treppe_wird_von_oben_nach_unten_geputzt.html

Als Kunde der Telekom kann man ja nur die Hoffnung haben, dass irgendeiner aus dem Top-Management des Unternehmens das Kernproblem der Telekom erkennt - den rasanten Kundenschwund - und geeignete Maßnahmen, wie z. B. Verbesserung des Services einleitet. Eigentlich traute ich H. Sattelberger, der ja vor seinem Telekom Job u. a. bei der Lufthansa und Continental gearbeitet hat, diese Leistung zu.

Hier die interessante Stelle:
"Welt: Zurück zum Umbau. Sie wollen "oben" anfangen - wie genau?
Sattelberger: Auch Topmanager müssen den Spiegel vorgehalten bekommen, damit sie weiter lernen. Also 360-Grad-Feedback, bei dem der Manager von seinen Mitarbeitern, seinen Kollegen und seinem Vorgesetzten beurteilt wird, und mit seiner Selbsteinschätzung vergleicht. Außerdem werden wir um den Jahreswechsel herum die angekündigte Serviceakademie starten. Im ersten Schritt werden dann alle Führungskräfte quasi im Durchlauferhitzer in die Welt des Service eintauchen.

Ist ja großartig! Man stelle sich das vor, da bekommen tatsächlich Telekom Manager von Mitarbeitern, Kollegen und Vorgesetzten ein Feedback. Damit diese Beurteilung nicht so weh tut, bleibt man schön im Unternehmen unter sich (was kümmert uns die Welt außerhalb) und nennt diese Vorgehensweise dann mutig 360-Grad Feedback. Herr Sattelberger wie wäre es denn z. B. die Telekom-Manager von ihren Kunden und Geschäftspartnern beurteilen zu lassen? Das sind übrigens die Leute, die das Gehalt zahlen und für den Erfolg der Telekom ausschlaggebend sind.

Fazit: Solange die Telekom nicht begriffen hat, dass die Lösung der Probleme nur auf der Kundenseite liegen kann, sehe ich diese ganzen Bemühungen mit großer Skeptik. Noch hat die Telekom deutlich mehr Kunden als Mitarbeiter / Manager, aber man ist auf dem Weg diese Zahl anzugleichen.

31 Mai, 2007

WAZ: Die Kunden bezahlen lassen für Service


Eigentlich ist es ja eine gute Sache, die die WAZ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung) Deutschlands größste Regionalzeitung (für alle die nicht aus NRW kommen) mit dieser Sammel-Service Nummer eingerichtet hat. Für alle Verwaltungsaufgaben rund um die Zeitung gibt es eine zentrale Tel. Nr., die auch an Wochenenden erreichbar ist. In der letzten Zeile steht aber, dass jeder Anruf aus dem Festnetz der DTAG 6 Cent kostet.


Die letzten 10 Male, als ich die WAZ angerufen habe, hatte allerdings einen anderen Grund; weil ich meine Zeitung Morgens vermisst habe, da der Zeitungsbote wohl meinen Briefkasten nicht gefunden hat. Im Klartext bedeutet das, wenn ich die WAZ daran errinnere ihre Aufgabe zu erfüllen (mir jeden Werktag eine Zeitung zuzustellen) muss ich dafür bezahlen!

Die WAZ kann übrigens noch an einer anderen Stelle den Umgang mit ihren Kunden/Lesern optimieren, denn im Gegensatz zu allen anderen mir bekannten Zeitungen/Zeitschriften verzichtet die WAZ darauf ihre Seiten durchgehend zu nummieren, sondern verwendet ein kryptisches System, das bestimmt seinen Hintergrund im Nachrichtendienst hat. Es ist damit unmöglich andere WAZ Leser auf einen interessanten Artikel hinzuweisen, denn wer findet schon auf Box Artikel auf Seite "WSPC_136" statt der "trivialen "Angabe auf Seite 23.

Ich habe jedoch die Hoffung, dass dieser Verzicht nicht von der WAZ gewollt ist, sondern das man nur nicht mit dem Redaktionsprogramm umgehen kann. Mein (kostenloser) Tipp an dieser Stelle: In der Software im Bereich Systemeinstellungen die Option "automatische Paginierung" aktivieren!

09 April, 2007

Veränderungen im US Airlines Markt

Im Mai 2004 war ich das letzte Mal in den USA. Eigentlich sind 3 Jahre ja kein besonders langer Zeitraum. Doch in den USA gehen die Uhren ja bekanntlich schneller. Als ich also Mitte April 2007 in New York auf dem JFK Flugplatz landete hatte sich etwas verändert: Ich bemerkte eine Vielzahl Flugzeugen die das Logo der Airline jetBlue trugen.

Diese Airline war mir absolut unbekannt. Gleichzeitig vermisste ich eine Reihe von Airlines, die ich von meinen letzten Besuchen kannte, bzw. mit denen ich geflogen war, u. a. die Gesellschaften Delta und United.

Da ich die Entwicklungen der US Airlines nicht kontinuierlich verfolge, hatte sich dort wohl eine große Umschichtung im Kundenverhalten der Passagiere gegeben. In nur 3 Jahren ist ein Newcomer in den Bereich der etablierten Player aufgestiegen.

In der nächsten Zeit werde ich mit etwas intensiver mit jetBlue beschäftigen, denn dieser rasante Aufstieg dieses Unternehmens ist sicherlich nicht zufällig erfolgt, sondern hat handfeste Gründe, deren Analyse bestimmt auch für deutsche Unternehmen von Interesse ist.

30 Januar, 2007

Innovationen von Kunden

In der letzten Woche habe ich im Fernsehen ein Interview mit dem Bereichsleiter von Bosch Haushaltswaren gesehen. Dort gab der Herr an, dass eine sehr nützliche Verbesserung der Bosch Bohrmaschinen von Kunden initiiert wurde; und zwar die integrierte Staubabsaugung bei den neuesten Modellen. Er und seine Entwickler hätten geglaubt, dass die Kunden lieber präzisiere Bohrlöcher und schnellere Bohrer wünschten, bis eine groß angelegte Kundenbefragung den Wunsch nach dem integriertem Staubabzug mit Mehrheit bestätigte.

Für jeden, der schon einmal unter den Augen der Gattin im Wohnzimmer ein Loch für einen Dübel bohren musste, ist dieser Wunsch nach Staubabzug, wahrlich keine große Überraschung.

Wenn ich als Anwender an dieser Stelle einen Wunsch äußern darf, liebe Freunde von Bosch, auf der Prioritätenliste für ein stressfreies Bohren kommt nach der Staubvermeidung direkt der Wunsch keine Leitungen (Elektro oder Wasser / Gas) zu treffen. Eine Bohrmaschine, die nicht nur keinen Dreck macht, sondern auch mich auch verläßlich warnt, wenn ich einer Leitung zu nahe komme, das wäre wirklich der Hit, der mich spontan zu einem Kauf verleiten würde.