25 September, 2008

Veränderungen – Nein, Danke


Heute möchte ich mal über meine aktuelle Lieblingssendung schreiben. Jeden Montag um 21:15 Uhr kommt auf RTL „Rach, der Restauranttester“. Der Aufbau der Sendung ist schnell erzählt: Herr Rach, der als Sternekoch, selber mehrere renommierte Restaurants sehr erfolgreich führt, wird von in der Regel von den Besitzern schlechtlaufenden Restaurants um Hilfe gebeten.




Innerhalb einer Woche stellt dann Herr Rach ein neues und erfolgreiches Konzept zur Rettung des jeweiligen Restaurants vor. Dabei, und das ist eigentlich das Spannende an der Sendung, geht er nicht a la McKinsey vor (Beschränkung auf die reine Analyse), sondern packt selbst mit an und leitet dann die Umsetzung z. B. das Erstellen einer neuen Speisekarte, Auswahl von neuer Dekoration im Lokal, Reorganisation der Küchenabläufe etc.


Was hat das nun mit Kundenkommunikation zu tun? Der Ansatzpunkt von H. Rach bei seiner Analyse sind keine wirtschaftlichen Zahlen über Umsatz, Kosten, Auslastungen etc., sondern er geht ganz einfach von den Fragen aus:



  • Wie würde ich mich hier als Gast fühlen?
    Und was kann, muss und sollte verbessert werden?


Wir sehen also ein lupenreines, kundenorientiertes Vorgehen. Während der erste Teil der Analyse fast in jeder Sendung gleich ist, gibt es dann bei der folgenden Umsetzung der Vorschläge doch recht große Unterschiede:


Fall 1. Der Restaurantbesitzer findet die Vorschläge gut und arbeitet selber aktiv an der Verwirklichung mit, bringt eigene Idee ein und motiviert selber die Mitarbeiter zum Mitmachen.


Fall 2. Und das ist leider die Mehrheit. Besitzer als auch Mitarbeiter sind skeptisch und ziehen sich auf eine Zuschauerposition zurück und ziehen nicht mit. Herr Rach hat dann die Aufgabe sowohl dem Besitzer als auch den Mitarbeitern klar zu machen, dass mit schlechtem Service, schlechten Produkten und schlechtem Ambiente nicht wirtschaftlich erfolgreich gearbeitet werden kann.


In einer Sendung ging es darum, als ersten Schritt die völlig verdreckte Küche, mit taten alle Gäste leid, die jemals Gast in dieser Kaschemme waren, zu reinigen. Diese Aufgabe wurde dann von dem Küchenpersonal recht widerwillig durchgeführt. Herr Rach bemerkte das natürlich sofort und hat sich umgehend die beiden Damen zur Brust genommen und ihnen direkt gesagt, dass sie nicht für ihn, sondern für ihren Job putzen würden! Denn auf seine Frage wie lange sie denn denken, dass sie in dem Restaurant im jetzigen Zustand ohne Gäste beschäftigt sein würden, wussten sie keine Antwort.


Fazit: Die Sendung ist jedem zu empfehlen, der mit Veränderungsprozessen und Menschen zu tun hat. Denn letztendlich kann eine wirtschaftlich erfolgreiche Entwicklung jedes Unternehmens nicht ohne die Konzentrierung auf die Kunden (das gilt übrigens auch für die Telekom) erfolgen.

10 September, 2008

Der Crash kommt - der Crash ist da


Habe in den letzten Tagen ein interessantes Buch von Max Otte gelesen: Der Crash kommt. Die neue Wirtschaftskrise und wie sie sich darauf vorbereiten.




Besonders der Untertitel hatte es mir angetan, denn Untergangsstimmen gibt es ja zu genüge, wichtig ist vielmehr wie man als Privatanleger gegensteuern kann. Der Ansatz, der von Prof. Otte propagiert wird, hört sich auch stimmig an. Angelehnt an die Aktienanalyse von Altmeister (nein, nicht Kostelany) Warren Buffet (das Oracel von Omaha) empfiehlt H. Otte Privatanlegern nach seinem Verfahren, der Königsanalyse, in folgende Kategorien von Aktien zu investieren:




  • Krisensichere Unternehmen (23 Unternehmen)


  • Megatrend Energie und Rohstoffe (15 Unternehmen)


  • Hidden Champions (10 Unternehmen)


  • Dividenstars (10 Unternehmen)

Um es vorweg zu sagen: Es ist heutzutage sehr mutig mit Prognosen (vor allem, wenn sie in die Zukunft zeigen) zum Aktienbereich in die Öffentlichkeit zu treten.


Ich habe also die Werthaltigkeit der Prognosen von H. Otte folgendermaßen überprüft: Für alle von ihm genannten Aktien habe ich in für einen Jahreszeitraum (Anfang September 2007 - Anfang September 2008) die Kursentwicklung erfasst und berechnet.


Das Ergebnis


Wir erinnern uns, der Anspruch war ja, eine Gegenstrategie für den Privatanleger zur aufkommenden Weltwirtschaftkrise aufzuzeigen.


Die Entwicklung der Kategorie "Krisenfeste Unternehmen" zeigt für den Untersuchungszeitraum einen Wertverlust von -14%!


Für die Kategorie "Energie und Rohstoffe" sollte man eigentlich eine positive Wertentwicklung annehmen (bei den Energiepreisen). Die Analyse zeigt dennoch -5%.


Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn und so sind wir froh für den Bereich der "Hidden Champions" einen Gewinn von 9% zu sehen! Beste Aktienempfehlung war hier übrigens Kali + Salz.


Den Vogel schießen aber die "Dividendenstars" ab! Ein sattes Minus von 31% im Laufe eines Jahres. Den Verlust macht auch keine sonst so üppige Dividende wett.


Fazit: Auch eine wissenschaftlich fundierte Analyse hat ihre Tücken. Ich bleibe dem Parkett jedenfalls fern!


P. S. Den Tipp zu Kali + Salz habe ich übrigens vor 2 Jahren von meinem Freund Karl-Heinz schon gehört