25 November, 2007

Watt en fall

Die unmittelbar bevorstehende Ablösung des Vattenfall Deutschland Chefs H. Cramer scheint nur noch eine Frage der Zeit (oder wann der Nachfolger bestimmt wird) zu sein.

Es stimmt positiv, dass es in der Energiewirtschaft scheinbar doch Konsequenzen hat, wenn man es als Manager "schafft" die eigenen Kunden in großer Anzahl zu vertreiben. Ein Kundenverlust von 200.000 ist schon eine "reife" Leistung, für die H. Cramer, der zuvor bei Vattenfall Vorstand für den Vertrieb, wahrscheinlich nahm er das wörtlich, war, voll die Verantwortung trägt.

Es ist eigentlich interessant, dass die Energiewirtschaft nun haargenau die gleichen Fehler wie z. B. die Banken macht. Wir erinnern uns; Anfang 2000 meinte die Deutsche Bank ja auch, sie könne auf den gemeinen Privatkunden verzichten und sich ausschließlich dem profitableren Investment Banking, Merger & Acquisitions und den vermögenden Privatkunden widmen. Alle anderen Kunden wurden in die Bank24 abgeschoben. Es dauerte 2 Jahre, dann sah die Deutsche Bank ihre Fehler ein und machte die ganze Aktion rückgängig. Mir sind keine Zahlen bekannt, was dieser Ausflug in die Kundenignoranz gekostet hat, aber er dürfte sicherlich im X Mrd. € Bereich liegen.

Als "verspätete" Branche ist nun die Energiewirtschaft, zumindest die großen 4 (RWE, E.ON, EnBW und Vattenfall) genau dabei diese Fehler exakt nachzuholen und den eigenen Kundenbestand mit Missachtung zu behandeln. Es bleibt spannend wie es weitergeht. Ein ist jedoch sicher: Es ist bestimmt kein Fehler über ein Investment z. B. in Nuon nachzudenken. Denn die Jungs aus Holland mit ihrem "lekker" Strom sind dabei, sich als alternativer Energielieferant zu etablieren.

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