07 Oktober, 2006

Schlechtester Service bei gleichzeitiger Beratungsresistenz

Am 5.10.06 wurde auf WDR2 im Mittagsmagazin ein Beitrag über eine vom WDR durchgeführte Untersuchung zum Thema „Welche Qualität haben die Angebote der Städte für Touristen in NRW?“ gesendet. Es wurden also eine Reihe von NRW Städten nach u. a. folgenden Kriterien befragt:

  • Wie sind die Hinweise zu den Tourismusbüros in den Städten?
    Wie sind die Öffnungszeiten?
    Welche Angebote machen dort die Mitarbeiter den Touristen

Also eigentlich unverfängliche Fragen, die aber für eine Förderung des Tourismus (bedeutet Steuereinnahmen für die Städte) von Wichtigkeit sind.

Das Ergebnis war: Platz 1 wurde von der Stadt Lemgo belegt; Schlusslicht war die Landeshauptstadt Düsseldorf.

Der WDR Moderator stellte also die Ergebnisse der Studie in Teilbereichen vor, jeweils was die als gut bewerteten Städte auszeichnete bzw. welche Mankos bei den schlechter bewerteten Städten auftraten. Zu guter Letzt folgte noch ein Interview mit dem entsprechenden Verantwortlichen (ich nenne hier bewusst keinen Namen, denn es geht allein um die Sache) des Testverlierers aus Düsseldorf. Der gute Herr versuchte jedoch die nachweislich schlechten Ergebnisse für Düsseldorf schönzureden, so dass der Moderator ihn (leicht angenervt) zuletzt fragte, ob er denn nicht wenigsten mal nach Lemgo fahren würde, um sich dort mal die eine oder andere Anregung zur Verbesserung des Services anzusehen. Die Antwort des Vertreters des Stadtmarketings von Düsseldorf war ein reflexartig, brüsk ausgesprochenes NEIN.

Eigentlich ist dieser Vorfall ja eher eine Bagatelle, doch er macht das aktuelle Dilemma was in Deutschland herrscht, sichtbar. Wir kümmern uns nicht um, wie in diesem Fall um Touristen (wahlweise Wähler, Steuerzahler, Beitragszahler etc.), sondern verfolgen nur unsere eigenen Interessen und sind dabei zu arrogant von denen zu lernen, die besser machen. Auch Du bist Deutschland!

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